Vietnam mit dem Töff (1.Teil)

Vietnam. Wieder in Vietnam. Man erkennt es bereits ab der ersten Sekunde. Von überall schwirren Motorräder entgegen. Links, rechts, vorne, hinten. Umtriebig, laut und lebhaft ist es hier.

Die Stadt die vor 38 Jahren nach dem Abzug der Amerikaner und der Übernahme durch die Nordvietnamesen sofort von Saigon in Ho Chi Minh City umbenannt wurde, ist mit einem Bein immer noch in der Vergangenheit. Die Hauptattraktion (und auch sehr beeindruckend) ist ein Museum über die „Kriegsführung der Amerikaner“. Einsatz von chemischen Waffen, Napalm… Natürlich ist alles ein wenig „propagandistisch“, doch die meisten Fotos stammen von der amerikanischen Seite. Traurig sind die auch heute noch auftretenden Geburtsfehler und Blindgänger die noch immer explodieren wenn sie bewegt werden. Die Amerikaner haben über Südostasien doppelt so viele Bomben abgeworfen wie während dem zweiten Weltkrieg. Sehr oft besucht sind auch die „Cu Chi Tunnel“.  Hier haben sich während dem Krieg 30km von Saigon entfernt Vietcongs im dichten Dschungel ein über 280km langes unterirdisches Tunnelsystem gebaut und sich darin bis zum Abzug der USA  behauptet. Die ersten Tunnels wurden schon in den 50er Jahren gebaut, dazumahl noch um die Franzosen zu verjagen.


Neben dem erforschen der Stadt habe ich mich aber auch schon bald um den Kauf eines Motorrades gekümmert.  Wie kommt man sonst im Land der Zweiräder von A nach B? Meine Wahl fiel auf eine „Kopie“ einer Honda „Win 100“ praktisch alle weitstreckenreisende legen sich so ein altes Ungestüm mit 4 Gängen zu. Für 300 Dollar habe ich dann den Töff und die Besitzbescheinigung erhalten. Baujahr 2007… Wer‘s glaubt… Wahrscheinlich wurde der Töff im Jahr 2007 von Thailand importiert. Der Name „Mikado“ auf dem Motorblock hat mich dann aber wieder beruhigt. Macht man die falsche Bewegung, zerfällt das Bike.

Den ersten Tag hat mich das Bike problemlos von Saigon nach Mui Ne gebracht. Um aus Ho Chi Minh herauszukommen ging es aber eine ganze Dauer! Zum Glück gibt’s GPS auf dem Smartphone. Unglaublich praktisch um herauszufinden wo man sich befindet. Mui Ne habe ich nach einem Tag wieder verlassen (95% der Besucher waren Russen!, sogar die Speisekarten waren russisch). Auf der Streke nach Dalat ist mir dann die Kette einigie Male heruasgeflogen und ich habe mich das erste Mal in eine Werkstatt gemacht (Zum Glück gibt es soooo viele hier).

Die Gegend hier ist Traumhaft. Dalat ist hoch in den Bergen und fühlt sich in etwa wie die Lenzerheide an. Einen passenden See haben sie auch. Tiefer unten trifft man dann wieder auf wunderschöne Reisfelder und kreative, schwimmende Häuser auf Seen. So hätte es die Zweitwohnungsinitiative nicht benötigt!

Nach einer Nacht in Buon Ma Thout, zwei weiteren Werkstatbesuchen (Es gibt wirklich so viele Werkstätten) bin ich nun in Kon Tum angekommen. Morgen geht es dann mit dem frisch geschweissten Gepäckträger weiter ans Meer nach Hoi An.
Seit gegrüsst!!

 

Den Berg hinauf: Mount Kinabalu

Nach einigen Tagen “Onlinabwesenheit” melde ich mich gesund und munter aus dem schönen Asien. Zur Abwechslung gibt es – genau – wieder einmal ein Bericht über eine Trekkingtour. In einer Zweitagestour kann man auf den höchsten Berg in Malaysia klettern. Es geht von 1700 Höhenmeter bis auf die 4095 Meter oben auf dem Gipfel hinauf. Sozusagen eine einzige lange Treppe die es hinaufzusteigen und ebenfalls wieder hinunterzulaufen gilt. Der Parkeingang ist auf 1700 Meter Höhe und nachdem wir unseren Guide zugewiesen erhalten haben ging es bereits los. Der Zeitplan für den ersten Tag klang entspannend:

1 Tag:
11:00 – 17:00 bis in die Zwischenstation, Nachtessen und dann ab in Bett.

2. Tag:
02:00     kleines Frühstück (Umgffff, wenn man denn Appetit hat…)
02:30     Mit gezogener Taschenlampe auf den Gipfel zu
06:00     Sonnenaufgang auf 4000 Meter
08:30     grosses Frühstück in der Zwischenstation auf 2300m
09:00     An den Abstieg ran
13:00     Fix und fertig unten ankommen und die Beine hochlagern

Wir hatten recht Glück mit dem Wetter und wurden nur durch zwischenzeitlichen Regen ein wenig nass. Es war aber extrem windig und kalt. Bereits auf 2000 Meter hat ein übler, bissiger Wind geblasen und die Temperatur war so um die 10 Grad rum. In der Nacht um halb 3 war es natürlich nicht viel wärmer und auf dem Gipfel war es dann um den Gefrierpunkt. Zum Glück hatte ich einige paar Ersatzsocken dabei welche sich gut als Handschuhe geeignet haben (Beim Klettern am Seil entlang war es dann jedoch nicht mehr so optimal). Jetzt plötzlich machte es auch Sinn, dass Sandra eine Wollmütze im Reisegepäck dabei hatte. Sie hatte sich trotz Erkältung eisern auf den Gipfel hinaufgekämpft. Chapeau. Wenn sie was im Kopf hat gibt sie nicht auf.

Für die Beine war die Geschichte aber der reine Horror. Unten im Nationalparkoffice angekommen, bzw. angekrochen fühlten sich die Beine an wie Zuckerwatte. Mindestens 3 Tage lang gab es dann zur Belohnung auch noch Muskelkater der übelsten Sorte.
Wir haben uns gegenseitig viel gefragt wieso man da überhaupt hinaufgeht, sich das antut und dafür auch noch was bezahlt… Aber ja, irgendwie hat es schon seinen Reiz der nach dem vergangenen Muskelkater auch wieder fühlbar zurückkommt – Es gibt in Nepal ja so berühmte 2 Wöchige Trekkings auf 6000 Meter hohen Bergketten und die Sandra hat vom Kilimandscharo in Afrika gesprochen…

An den einsamen Stränden erhlt es sich gut.

An den einsamen Stränden welche aus dem Wildnis entpringen erhohlt es sich gut.

Sie ist nun wieder in den Dienst vom Schweizer Fernsehen getreten und ich verbringe gerade noch einige Tage in Thailand bevor es dann weiter nach Vietnam geht. Ein weiteres Abenteuer ruft. Seit alle Gegrüsst Ihr Lieben und lasst es Euch gut gehen!!