Borneo, Mulu Nationapark

Mit Sandra bin ich von Singapur auf Kota Kinabalu geflogen um Borneo zu erkunden. Nach ein zwei Tagen in der grössten Stadt auf Borneo sind wir in den Mulu Nationalpark geflogen (es gibt keine gescheite Strasse dorthin).

Als erstes sind uns auf Borneo aber die ausgefeilten Taxis mit der praktischen Minibar auf dem Beifahrer-Airbag aufgefallen. Unser ganzes Taxi war innen etwa 20cm mit Leder ausgepolstert, mit Kronleuchter-Lampen, Seil-Handgriffen und der angesprochenen Minibar versehen. Äusserst praktisch ausser man hat einen Unfall.
IMG_1354

Der Fahrer hat sicher das Einkommen der letzten 2 Jahre in das Auto gesteckt, denn die Taxifahrt hat fast nix gekostet. Das aufmotzten ist hier ganz verbreitet. Da gibts auch tiefergelegte Fiat ähnliche Fahrzeuge mit Sportauspuff, lauter Soundanlage, gefahren von zwei Frauen mit Kopftücher. Hahaha. crazy.

Wie gesagt sind den bekannten Mulu Nationalpark besuchen gegangen (Jaja, der Michi hat auch schon davon geschwärmt). Empfangen wurden wir mit viel Regen. Von irgendwoher hat der Regenwald ja auch seinen Namen.

In 3 Tagen sind wir innerhalb vom Nationalpark rund 35km gewandert. Es hat sich ein weiteres Mal herausgestellt dass wandern im Dschungel so was von schweisstreibend ist. An einem Tag sind wir nur 2.4km auf einen Berg hinauf gewandert. Ich bin aber noch nie eine so steile Strecke nach oben gekragzelt. Auf der kurzen Strecke nach oben haben wir 1200 Höhenmeter zurückgelegt. Ja, und das anstrengende war der Abstieg. Oben gab es aber dann die speziellen „limestone“ Felsformationen zu besichtigen.

Übernachtet haben wir im Dschungel im „camp 5“ Um diese ein wenig häuslicher zu gestalten konnten wir mit dem Moskitonetz ein wenig Fengshui spielen.

Sehr eindrücklich ist im Nationalpark auch die „Deer-cave“ Höhle. Sie ist das Zuhause von 2 bis 3 Millionen Fledermäusen. Wenn man in der Höhle herumläuft sieht, und vor allem riecht man diese auch ganz schön. Uhhh haben die gestunken (Die Höhle ist natürlich auch das Klo).
Abends gegen Sonnenuntergang konnten wir ebenfalls das Eindrückliche Schauspiel beobachten wie die Fledermäuse die Höhle verlassen. Dazu schliessen sie sich zu Gruppen zusammen und verlassen die Höhle im Verband um sich auf die Jagd nach Insekten zu machen.

Die Fledermäuse verlasen die Höhle

Die Fledermäuse verlasen die Höhle

Weiter geht’s nun in den Osten der Insel. Semporna, Sandakan und Kudat rufen!
Seit gegrüsst!!

Trekking auf Lombok, Mount Rinjani

Zur Abwechslung vom gemütlichen Strandleben habe ich mich für eine 3 tägige Wanderung auf den Mount Rinjani, der zweithöchste Vulkan in Indonesien angemeldet. Los ging es am Sonntagmorgen um 7 Uhr von der entspannten Gili-Island “Trawangang”. Zuerst mit einem Lang-Boot nach Lombok, anschliessend mit einem Auto zur Trekkingstation am Fuss vom Vulkan dessen eine Flanke sich bis auf 3700 Meter erhebt.


Nach einem (weiteren) Banana-Pancake Frühstück ging es um 10 Uhr von Senaru los. Die Wandergruppe bestand ausser mir aus einem polnischen Paar, drei Spanier, zwei weiteren Polen, einem russischen Paar, zwei Guides und vier Träger für die Zelte, Schlafsäcke, Geschirr und das Essen. Bereits nach 15 Minuten wurde uns bewusst mit der Wanderung viel Anstrengung in Kauf zu nehmen. Wir sind auf etwa 600 Meter Höhe gestartet und obwohl wir zum Glück meist im Schatten von Dschungelgewächs den Berg hinauf steigen konnten, war die Hitze bereits grenzwertig. Der Plan für den ersten Tag sah vor 4 Stunden nach oben zu gehen, dann etwas zu essen und anschliessend weitere 3 Stunden bis zum Schlafplatz zu marschieren. Nach 2 Stunden kehrte der eine Pole der sich nicht mehr gut fühlte um und machte sich zurück an den Abstieg Richtung Senaru. Nach dem wunderbar guten Essen (Reis mit Erdnusssauce und Gemüse) gab es eine Pause die vor allem zum Kräftesammeln verwendet wurde.

Irgendwann nach 5 Uhr haben wir erschöpft den Schlafplatz auf 2600 Meter erreicht und durften schon bald den Sonnenuntergang und das Nachtessen geniessen. Nachdem das Lagerfeuer aufgrund Holzmangel langsam den Geist aufgab, haben sich alle rasch in die Zelte verkrochen. Blöderweise waren die Zelte auf einem kleinem Felsvorsprung aufgebaut worden. Dementsprechend windig und kalt wurde es dann in der Nacht. Jedenfalls sind alle um 6 Uhr für den wärmenden Sonnenaufgang aus den Zelten gekrochen.

Das russische Paar hat nach einer halben Stunde aufstieg aufgegeben, ist umgekehrt und konnte den wunderschönen Anblick des Kraterinneren mit dem eingeschlosenen Vulkansee und dem „neuen“ kleineren Vulkan nicht mehr geniessen.

Über abenteuerliche Leitern und Kletterpfade haben wir uns anschliessend an den Abstieg in den Krater gemacht um im See ein kühles befreiendes Bad zu nehmen. Nach einer weiteren halben Stunde marschieren sind wir dann ausgiebig in heissen Quellen herum getummelt und niemand wollte sich aufraffen um die Wanderung fortzuführen. Laut den Guides haben die Quellen eine stark verjüngende Wirkung. Pro Bad soll der Lebenstacho ein bis zwei Jahre zurückgedreht werden. Wir alle fühlten uns entspannt, aber ob das verjüngend gewirkt hat war aufgrund unserer Erschöpfung doch zu bezweifeln.

Nach dem Mittagessen galt es zuerst zwei Stunden flaches Gelände und zum Abschluss zweieinhalb Sundes steiles Gelände zu überwinden. Wir haben uns alle gefragt wieso man zu Gelände das meist nach oben geht Flach sagen kann…

Der Aufstieg zum Nachtlager auf dem Kraterkamm hat sich dann auch entsprechend herausfordernd herausgestellt. Häufig musste man auf allen vieren die Steine hochklettern um erfolgreich nach oben zu kommen. Ein Mitglied hatte ab und zu mit der Höhenangst zu kämpfen und glaubt mir, es gab viel Anlass dort Höhenangst zu empfinden. Hilfreich war der Nebel. Einerseits war er kühlend, auf der anderen Seite sah man so nicht wie weit die steilen Felsen nach unten gingen.

Nach 16 Uhr sind wir im zweiten Nachtlager angekommen.  Es gab die Möglichkeit bis um 3 Uhr Nachts vom nächsten Morgen zu schlafen dann auf den Gipfel zu klettern oder aber direkt um 16 Uhr hinaufzugehen um den Sonnenuntergang zu sehen. Mit ein wenig Adrenalin versorgt haben wir uns zu viert auf den Weg gemacht nach den sieben Stunden noch weitere drei für den Aufstieg und eine für den Abstieg auf uns zu nehmen. Der Gipfelweg hat sich aber dann doch als sehr herausfordernd herausgestellt. Der grösste Teil der Strecke bestand aus einer 30 cm tiefen Schicht Kieselsteinartigem Vulkangestein welches ständig unter den Füssen nachgab und zurück nach unten rutschte. Als sich die Sonne senkte war ich noch nicht ganz auf dem 3700 Meter hohen Gipfel oben, habe mich aber dann dazu entschieden den Sonnenuntergang in Ruhe zu geniessen. Es war ein wunderbarer Anblick.


Die Rückkehr ins Lager hat sich im Dunkeln wiederum als abenteuerlich herausgestellt und meine Taschenlampe hat sich sehr nützlich gemacht. Am nächsten Morgen bin ich mit müden und nur noch halb willigen Beinen aufgestanden. Doch irgendwie haben wir es in weiteren 6 Sunden wieder zurück hinunter in die Ebene geschafft und haben uns am Ende mit einem wohlverdienten Bintang-Bier belohnt.

Am meisten Freude legte „Parti“ an den Tag – Einer der Spanier der vor lauter Glück und überstandenen Strapazen am Ziel den Boden ehrfürchtig küsste und ein Gebet ausstiess dass von der Lautstärke nahe an den Muezzin der lokalen Moscheen heran kam.
IMG_1339
Am selben Abend bin ich dann wieder zurück auf die Gillis gefahren und erhole mich im Moment mit Lektüre, Strand und Tiger-Balsam von der Wanderung.

Alles in allem anstrengend, aber sehr zu empfehlen!!