Qingdao – das Zuhause des am meisten verbreiteten chinesischen Biers (Tsingtao) ist eine verrückte Stadt. Normalerweise sind die Chinesen kein Volk von Biertrinker. In Qingdao ist das aber alles ein wenig anders. Nirgends sieht man so viele Chinesen anstossen wie hier.
Die ganze Stadt ist fest im Griff vom Bier. 1903 wurde die Tsingtao Brauerei von den deutschen Auswandern gegründet, um die in Qingdao stationierten, bzw. niedergelassenen Deutschen auch mit ausreichend Bier zu versorgen. Natürlich nach dem alten Reinheitsgebot. Die ganze Altstadt wurde fast komplett von Deutschen aufgebaut, wovon die hundertjährigen Kirchen und Deutschen Gebäude auch eindrücklich zeugen. Nach dem ersten Weltkrieg mussten die Deutschen das Gebiet an die Japaner abgeben bevor es schlussendlich die Chinesen in Besitz nehmen konnten.
Die Brauerei hat überlebt und versorgt Heute einen grossen Teil der Chinesen mit Bier. Jährlich führen sie hier im August ein Bierfestival durch, dass grosse Mengen von Menschen anzieht. – Das ganze Endet schlussendlich wie eine Mischung aus Oktoberfest, Rummelmarkt und Chinesischer Disco.
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Das Bier fliesst über die Strasse
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Früh übt es sich an ein Bierzelt zu pinkeln. Auch schön: Die Lederhosen
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Dieser schläft den Rausch auf der Wiese neben dem Klo aus.
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Discobetrieb. Unglaublich laut, sogar ausserhalb vom Zelt.
Eingangs habe ich erwähnt die Stadt sei verrückt. Tatsächlich passieren hier viele lustige Sachen. Manchmal bin ich mier wie in den “Hangover” Filmen vorgekommen. Beispiel gefällig? nach zwei Tagen hat sich eine wild zusammengewürfelte Gruppe aus Österreicher, einem Australier, zwei Amerikaner/innen einer Südkoreanerin usw. gebildet. Wir haben uns ständig ausgiebig mit Bier degustieren beschäftigt (Die einen haben jeweils vor 12 Uhr Mittags gestartet) – Ich selbstverständlich nicht, sei hier am Rande kurz erwähnt.
Jedenfalls hat der eine Ire an einem Morgen gemerkt dass er seinen Rucksack mit Pass und einem Haufen Bargeld nicht mehr hatte. Hmmm… Gleichzeitig hatte de Koreanerin Ihren Flug verpasst (Also die hat verschlafen…) Der Andere hat ständig seine Geldbörse draussen liegengelassen… Ach… von Stunde zu Stunde wurde es schlimmer…. Zwei haben sich dann auf die Suche nach dem Rucksack gemacht und haben ihn auch tatsächlich gefunden. Blöderweise hat sich der Ire sooo darüber gefreut, dass er sich zu ausgiebig mit Whiskey verköstigte. Ein wenig später ist er dann im Rausch gefallen und hat sich beide Schaufelzähne abgebrochen. Man sieht ihm auf dem Bild unten mit dem halben, zurückhaltenden lächeln… Irgendwann ist der eine dann auf nach Peking, logischerweise mit dem Zimmerschlüssel von einem anderen der Gruppe im Gepäck…. So ging das ständig weiter.
Man muss zur Entschuldigung aber auch sagen, dass sie hier recht fiese und trinkfreudige Aktionen in den Bars anbieten. Zum Beispiel der berüchtigte “Free Flow” für 20 Yuan, also etwa 3 Franken. Wenn man den bestellt bekommt man ein grosses Bierglas und kann es 2 Stunden lang so oft füllen wie man mag.
Eine andere lokale Attraktion ist Bier Mama. Sie verkauft Bier ab Fass in leckeren Plasticksäcken mit Strohhalm.
Jetzt sind die meisten der Gruppe weitergereist. Ich bleibe noch eine Nacht, habe alle Zähne, Pass und Bargeld und mache mich Morgen auf den Weg nach Bali. Ausser es passiert noch….
Liebe Grüsse an Alle!!