…und es wurde noch viel lustiger

Wenn man das Gefühl hat auf einer Reise schon viel erlebt zu haben geht es in China nicht lange und es kommt eine weitere und grössere Episode hinzu, die das erlebte in den Schatten stellt. Zumindest mit unseren europäischen Massstäben für Komfort ist das hier leicht zu erleben.

Mitte letzte Woche bin ich von Tagong nach Litang gereist.  Die Distanz zwischen den Orten  beträgt circa 250km. Luftlinie sind es viel weniger. LITANG2 MAP

In Tagong habe ich mich mit einem Holländer zusammengetan und wir sind bereits um 6:00 aufgestanden um den ersten Minibus nicht zu verpassen. Nach 7 Uhr haben wir ein Fahrzeug gefunden und das Gepäck verstaut. Wir mussten jedoch noch ein Stunde warten bis weitere Passagiere zugestiegen sind und es losgehen konnte. Die Strasse in Tagong sieht gerade recht schäbig aus was den Ort in der unglaublichen Graslandschaft (perfekt zum Wandern und Reiten) ein wenig abwertet.

Nachdem wir endlich losgefahren, beziehungsweise losgeholpert sind, hat natürlich prompt das Telefon vom Fahrer angefangen zu klingen. Dieser hat lautstark herumlamentiert, gewendet, ist zurück und später unverrichteter Dinge wieder weitergefahren (holper holper). Natürlich hat das Telefon wieder geklingelt und die nächsten 20 Minuten hat er während dem er am Steuer sass in Telefon geschrien. Dazu hätt er eigentlich während den vergangenen eineinhalb Stunden gut Zeit gehabt wo er sich nur mit warten beschäftigt hat. Die Strasse war die ganze Zeit eine Mischung aus Steinen, Schlaglöcher, Sand und Beton. Auch kommt einem auf der Strasse ab und zu manch sonderliches Gefährt entgegen.
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Nach ca. 30 Kilometer haben wir in Xinguqiao den Minibus gewechselt und sind zusammen mit 2 jungen Chinesen weiter Richtung Litang gefahren. Die zwei Chinesen gehöhrten zu den tausenden von jungen Chinesen welche in einer Art Pilgerfahrt, meist von Chengdu, rund 2400 Kilometer weit mit dem Velo über Stock und Stein und neben Horden von Lastwagen- und Autokolonen nach Lhasa radlen. Dabei überqueren sie zehn 4000er und zwei 5000er Pässe. Eindrücklich. Die beiden unglücklichen litten aber an der Höhenkrankeit und machten sich die Reise mit dem Fahrzeug gemütlicher. Im dem kleinen Bus gings eng zu und her. Damit die Velos Platz hatten, musste die dritte Sitzbank nah vorne gekippt werden, was den Sitzkomfort für mich erheblich gemildert wenn nicht sogar ganz aufgehoben hat. Die nächsten 3 Stunden ging es dann wieder über unendlich viele Schlaglöcher und Staubpisten weiter. Zwischendurch wurde eine Zwangspause eingelegt da ein vorausfahrender Reisebus einen Unfall hatte und quer auf der Fahrbahn liegengeblieben ist. Mich würde die Unfallstatistik hier in China durchwegs interessieren. Wobei die “offizielle“ sicher recht gering ausfällt.

In Yajiang hiess es nach einer 30 Minütigen Pause ein weiteres Mal umsteigen. Dieses Mal ging es zu acht in einen chinesischen PW der für die Strecke und die verschiedenen Pässe, mehrere um die 4800 Meter hoch, hilflos untermotorisiert war. Um 14 Uhr ging es los und wir haben uns darauf eingestellt das 140km entfernte Litang gegen 18 Uhr zu erreichen. Schon bald haben wir jedoch gemerkt dass aus dieser Vorstellung nichts wird. Erstens ist das Auto mit maximal 25km/h den Berg hoch getukert und zweitens hat unser Fahrer bereits nach  drei km die erste Pause eingelegt und ist ohne etwas zu sagen ausgestiegen und davongetrottet. Als er nach zehn Minuten nicht zurück war, haben selbst die anderen 5 Chinesen genervt reagiert und Minutenlang auf der Hupe rumgedrückt (die geht auch ohne Schüssel). Nach rund vierzig Minuten (!!) ist er dann aber zurückgekommen. Seltsamerweise aus der anderen Fahrtrichtung. Naja. Man ist sich das Warten ja langsam gewöhnt. Nach weiteren zwei Kilometer wurde aber dann die Strasse eine Dreiviertelstunde wegen Bauarbeiten gesperrt und hat das eh schon dünne Nervenkostüm (Bis dahin habe ich sicher zwanzig Mal den Kopf an der Autodecke angeschlagen) noch weiter strapaziert. Anschliessend ging es wieder mit gemütlichen 25km/h die Berge hoch und runter. Die Natur ist hier in der Gegend absolut faszinierend. Auf manchen Passhöhen ist man bis zum Horizont mit Wiesen und Bergen umschlossen.


Um 19 Uhr gab es für den Fahrer bei einer weiteren Passhöhe Nudeln und Tee. Zu den Insassen hat er nur gemeint wir sollen im Auto warten, er ist gerade wieder da. Nach 5 Minuten sind wir auch ausgestiegen und haben uns 30 Minuten verpflegt und auf ihn gewartet bevor es weiterging.

Natürlich war auch das letzte Teilstück eine einzige Holperkiste. Irgendwann sind wir dann aber über den Punkt hinweggekommen dass uns das rumschütteln und die Kopfschmerzen genervt haben, sondern haben mit den anderen Chinesen nur noch lustig rumgeblödelt. Am Ende sind wir nach 15 Stunden reise um 22 Uhr in Litang angekommen und haben uns heilfroh in ein Hotel gestürzt.

Einerseits sind solche Strassenverhältnisse echt zum Davonlaufen und ich habe mir geschworen diese Strecke kein zweites Mal zu benutzen, anderseits ist man hier in der Höhe aber auch überhaupt nicht von Touristenmassen umgeben. Weisse Gesichter lösen nicht nur bei den Kindern oftmals erstaunen und lustige Reaktionen hervor. Wenn in ein bis zwei Jahren die neue Strasse mit Kilometerlangen Tunnels und riesigen Brücken fertiggestellt sein wird, dauert diese Reise kaum viel mehr als 3 Stunden. Dafür wird es vor allem von chinesischen Touristen nur noch so wimmeln.

Um die unglaubliche Gegend zu erforschen haben wir zu dritt, es kam noch ein Israeli dazu, Motorräder gemietet und haben uns 3 Tage in die Wildnis gestürzt. Es hat sich echt gelohnt! Von den Kilometerlangen Graslandschaften, Bergseen, Gletschern, rutschigen Strassen und steckengebliebenen Motorräder werde ich dann bald berichten.

Eine lustige Reise mit dem Bus

Das war verrückt. Ich bin gestern Sonntag 12 Stunden Bus gefahren. Eigentlich sollte die Strecke zwischen Ermei und Kangding so um die 7 Stunden dauern. Naja, das wurde knapp verfehlt. 12 Stunden Bus klingt nicht so toll, aber eigentlich noch ok wenn denn alles rundlaufen würde. Aber was man auf so einer Reise alles erlebt…

Es hat schon lustig angefangen: Vom Busbahnhof von Ermei wurde ich mit ein paar anderen reisenden wieder aus dem Gebäude hinausgelotst und wir sollten zu siebt in einen kleinen Citroen einsteigen.
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Mit all dem Gepäck hat der Fahrer aber rasch begriffen, dass dieses Vorhaben nicht umsetzbar ist und 20 Minuten später war auch schon ein zweites Auto organisiert. Anschliessend ging es 60 Minuten bis wir auf unseren “richtigen“ Bus gestossen sind. Nach dem umsteigen – Ich durfte da ich mich nicht wie alle anderen Chinesen auf die Türe gestürzt habe neben einen nicht so toll riechenden Mann sitzen, eine Sitzreihe hinter einem bereits schreienden Kleinkind. Naja… das Kind ha sich bald wieder beruhigt und die Kopfhörer haben das Übrige zur Ruhe beigetragen.

In den ersten zweieinhalb Wochen hier  in China war ich vom Fahrstiel auf den Strassen durchwegs positiv überrascht. Ursprünglich habe ich mir ein grösseres Durcheinander mit aggressiverem Fahrverhalten vorgestellt. Klar. Sie hupen unmöglich viel, sozusagen so notwendig wie das atmen, nehmen aber ganz im Gegenteil zu manchen anderen Asiatischen Ländern die Regeln zumindest stellenweise zu Herzen. Besonders was Ampeln angeht herrschte für mein Verständnis bis jetzt in ganz China eine fast schon europäische Disziplin (ok vielleicht in etwa so wie in Italien!?).

Heute musste ich meine Einschätzung jedoch wieder relativeren. Was die alles für Mist zusammengefahren haben grenzte schon fast an gesuchter Dummheit. Ok zuerst muss ich sagen, dass die Strecke vor allem einem Fluss entlang bzw. der dazugehörenden Schlucht den Berg hinauf führte. Von der Provinz Sichuan ist es die Hauptverbindung nach Tibet. Mein Ziel: Kangding. Es liegt auf etwa 2500 Meter Höhe in den Bergen. Es ging also vor allem aufwärts, in etwa zu Vergleichen wie wenn man den Sustenpass hinauffährt nur sehr viel länger, mit schlechteren Strassen und mühsamer. Also durchaus ein Grund vorsichtig zu fahren.
Auf den etwa 250km habe ich jedoch 3 Unfälle beobachten können und nicht einmal für eine Minute ist irgendwer mit ein wenig mehr Geduld und Voraussicht gefahren. Schon fast der Klassiker ist auf die Gegenfahrbahn fahren ohne was zu sehen um ein langsameres Gefährt zu überholen. Die mangelnde Sicht wird mit ununterbrochenem hupen kompensiert. Meistens erfolgreich aber eben doch in auffällig vielen Fällen nicht.
Ein weiteres fast schon witziges Phänomen ist zu beobachten wenn es irgendwo staut, z.B. nach einem gerade passierten Unfall. Die PW’s überholen grundsätzlich alle Buse und Lastwagen. Das wäre ok wenn es Mehrspurig wäre, bei einspuriger Strasse gibt es aber zwangsläufig ein echtes Problem wenn diejenigen PW’s auf der entgegenkommenden Seite dasselbe tun. Naja. So steht man dann einfach mal 30 Minuten im Stau und alle Hupen. Halleluja!!
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Ja, so passierts den gar nicht so selten, dass der verunfallte Lastwagen mit einem Lastwagen abtransportiert wird. Fingerkreuzen, dass dieser nicht wieder einen Unfall baut.

Für mich waren die aufreibendsten Erfahrungen auf der Busreise zwei andere Erlebnisse. Nach einigen Stunden Fahrt hält der Bus zum Glück jeweils an einem Imbiss. Die Leute bekommen etwas zwischen die Zähne und die Fahrzeuge erhalten neues Kühlwasser oder Wasser für die Kühlung der Bremsen. Mir ist das bis jetzt noch unklar. Jedenfalls schliessen sie Schläuche an das Fahrzeug an und füllen es mit Wasser.
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Das Wasser fürs Klo kann es nicht sein, denn auf den Bussen gibt es diese nicht. Das bringt mich zum Erlebnis. Dort hatte es Plumps-Klos in denen man augenblicklich den Atem anhält. So was habe ich noch nie gerochen. Dort hatte über Jahre niemand Lust das Klo zu reinigen, bzw. für einen Abfluss zu sorgen. Hmmm. Ja, ich würde mich auch nicht freiwillig melden. Der Gestank war echt unglaublich. Ich habe versucht den Atem anzuhalten, doch ersticken wollte ich auch nicht…
Das zweite geht in die gleiche Richtung. Ich habs fast nicht geglaubt, aber die Frau mit dem 2 Jährigen Kind hat dieses über den Abfallkübel gehalten und dieses hat sich darüber die Blase entleert. Die ersten zwei Mal gings noch gut, beim dritten Mal hatte sie sich verschätzt, oder der Goof zu viel Druck und alles ist neben dem Kübel gelandet. Zum Glück ist zu dieser Zeit der Bus gerade abwärts gefahren. So floss das Zeug zu denjenigen die weiter vorne gesessen sind. Ach das sind die kleinen Unterschiede die das Leben erst richtig lebenswert machen.

Anschliessend nahm ich den Reiseführer und habe geschaut wie viele Flüge vom Flughafen Kangding die Region verlassen. Denn in den nächsten Tagen stehen mir noch einmal 3 bis 4 längere Busfahrten bevor. Doch zum Glück vergisst man schnell und Kangding hat mich dafür mit einigen schönen Aussichten und Einsichten in das tibetische Leben entschädigt.
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Für alle Fans von tibetischen Flaggen ist der lokale Berg neben Kangding zu empfeheln. In einem riesigen Kloster wehen im Wind tausende von Gebetsflaggen. Eindrücklich.

Ja und so mache ich mich weiter hinauf in die Berge. Jetzt gibt’s dann Yak-Fleischsuppe. Guten Appetit.

 

 

 

 

Grüsse vom “brother Mao”, dem Ueli und dem Panda

In Chengdu (der gemütlichen 5 Millionenstadt) steht die grösste Mao-Statue der Welt. Da ist es doch nur angebracht wenn ich Euch an diesem grossartigen Werk teilhaben lassen kann. Das Ding ist sicher etwa 20 Meter hoch und wird ständig von verschiedenen Sicherheitsleuten bewacht.
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Ja und wenn der Ueli aus Hinwil noch viele weitere gute Sachen sagt, bauen sie ihm ja vielleicht auch noch eine Statue. Was jedoch dem Ueli eher nicht gefällt, ist was ich in Chengdu im Staatszoo gesehen habe. Da hätte er sich wahrschienlich nicht so weit aus dem Fenster gelehnt wenn er das gewusst hätte. Irgendwie fehlt doch das was auf der Landkarte? Also wenn das erst der Gerhard  B., Bruder von C.B. wüsste, der würde sofort sein Sackmesser ziehen und vor der SRF Kamera wild umherwedeln.
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Hmmm, und nein, das Ding rechts von Italien ist nicht die Schweiz, sondern Österreich. Die Punkte bezeichnen im Ãœbrigen in welchen Städten Pandas die aus dem “Research-Zoo” exportiert wurden zuhause sind. Es ist also alles halb so wild und nicht mit Gadhaffi zu vergleichen der eine Dreiteilung der Schweiz forderte.

Zum Abschluss gibts nun noch zwei Fotos von den Pandas. Die sind nämlich echt süss und haben mich dazu gebracht vor 7 Uhr aufzustehen (Die sind ja nur am Morgen aktiv).
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Wer hats erfunden?

Die Chinesen rocken schon seit Jahrhunderten! Der Beweis ist diese alte Statue mit dem dafür typischen Handzeichen welches besonders an Konzerten der härteren Rockmusik anzutreffen ist.

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Zu welchem Song die Dame die Geste gemacht hat liess sich leider nicht mehr rekonstruieren und war auch in der Beschreibung nicht vermerkt.

Ladung gesichert? Passst scho!

Kennt ihr das Gefühl in einem Auto zu fahren und man denkt: „Hmmm, beim Bremsen ein wenig vorsichtig damit die Ladung hinten nicht zu arg verrutscht“  oder „Hoffentlich fährt niemand hinten in mich rein sonst werde ich vom geladenen Schreibtisch erschlagen“. Ein Gefühl das mich meinen eh schon vorsichtigen und vorausschauenden Fahrstil (jaja) noch vorsichtiger werden lässt. In Xi’an habe ich einige Auto- und Busfahrer gesehen die dieses Gefühl feststellbar nicht hatten aber zu ihrem Wohlbekommen doch besser gehabt hätten.

Einer ist beladen mit leeren Glas-Cola Flaschen derart mutig (und scheppernd) über Schlaglöcher und Bodenwellen gerauscht, dass sich schon von weiten alle Fussgänger umgedreht haben um zu sehen was sich denn da naht. Ich habe noch gedacht: „ Der muss seine Ladung aber gut gesichert haben“ und schon sind die ersten Harassen mit leeren Flaschen mit grossem Getöse auf der Strasse gelandet und haben einen zweispurigen Scherbenhaufen gebildet. Gesichert war die Ladung schon ein wenig naiv. Mit einem einzigen Spannset über den etwa 60 Harassen wäre eigentlich mehr als Schritttempo nicht zu empfehlen gewesen.
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Und wie ging es aus? Der Lastwagen hat nach kurzer weiterfahrt angehalten. Natürlich hat sich auch sofort ein Stau gebildet  denn die direkt dahinter fahrenden Autos wollten ja nicht über das Scherbenmeer fahren. Die Fahrer haben aber nicht etwa die Strasse leergeräumt, sondern die Ladung auf dem Wagen ein wenig verschoben und die Harassen und die noch ganzen Flaschen wieder auf die Ladefläche geräumt. Anschliessend haben  sie sich ein wenig langsamer fahrend verdrückt.

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Die meisten hinten stehenden Autos wollten dann wegen den Scherben noch nicht weiter, doch als das Hupkonzert langsam sehr energisch wurde, haben sie sich dazu entschlossen doch Gas zu geben. Nach 5 Minuten lautem Knirschen und für die Fussgänger nicht angenehmen herumfliegende Scherben (I wear my sunnglasses at night) war der Spuck mit Ausnahme der zurückbleibenden glitzernden Strasse für die meisten dann auch schon wieder vorbei. Allenfalls haben sich die anliegenden Garagen an dem Abend über erstaunlich viele Reifenreparaturen freuen können.

China – Mit dem Zug nach Xi’an

Wie man hier unschwer bemerkt nehmen sich die Chinesen das Sprichwort “Klotzen anstatt Kleckern” gerne zur Brust und bauen, bzw. stampfen zügig ganze Städte, Autobahnen oder auch Zugstrecken aus dem Boden.
Ein eindrückliches Beispiel dafür ist die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Peking und Xi’an welche ich zurückgelegt habe. Montags um 14:00 ist der Zug in Peking losgefahren und 18:40 in Xi’an angekommen. In den 4 1/2 Stunden hat er mich über 1250 km transportiert.

Eine kurze Illustration der Zugsreise
Bevor man in das Bahnhofsgebäude kommt, zeigt man an einem Eingangsschalter das Zugsticket und den Pass. Die Passnummer muss mit demjenigen auf dem Ticket übereinstimmt. Anschliessend kommt man zum obligaten Gepäckscanner.IMG_0480

Gepäckscanner ?
Auch in den U-Bahnen haben sie überall Röntgengeräte und man muss jede Flüssigkeit zusätzlich noch auf einen separaten Scanner legen um aufzuzeigen, dass nichts Gefährliches oder Explosives darin ist. Bei einigen Checkpoints nehmen sie es aber nicht so genau. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie meistens nicht nachfragen wenn man viel Gepäck und viele Getränke dabeihat. Man würde sonst den Menschenfluss wahrscheinlich zu fest aufhalten. Bin mir nicht so ganz sicher ob die ganze Aktion einfach nur zum Ziel hat zu zeigen dass man kontrolliert wird. 

 Danach geht es über eine Rolltreppe in die Hauptbahnhofhalle.IMG_0479IMG_0481
Wenn ihr jetzt denkt. Ja ey, nix besonderes habt ihr Recht. Die Menge der wartenden Leute halten sich aber nicht in der Haupthalle auf, sondern es gibt pro Gleis eine eigene Wartehalle. Auf dem folgenden Bild sieht man den Gang welcher die Haupthalle mit den 18 Wartehallen verbindet.
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Die Wartehalle welche für den Zug nach Xi’an bestimmt war hat dann von innen so ausgesehen (und es gibt 18 von denen). Es existieren auch mindestens 4 solcher Bahnhöfe in Peking.
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Ja, irgendwann geht es dann zum Perron und man kann in den 350km/h schnellen Zug einsteigen. Eine Schönheit ist er nicht gerade, jedoch windschnittig.
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Sehr eindrücklich fand ich, dass fast die gesamte Strecke von 1250 km auf etwa 7 Meter Höhe als “Hochgleis” Gebaut worden ist. Das schützt sehr gut vor Ãœberflutungen. IMG_0497
Wenn man bedenkt wie aufwändig und teuer das ist (Am Zürcher HB bauen sie seit etwa gefühlten 3 Jahren an einer 400 Meter Strecke) fragt man sich ob dass durch die Ticketpreise von ca. CHF 80 irgendwann bezahlt werden kann. Es isnd ja auch über 1200 km. Unbestritten ist der Zug jedoch schnell und rauchen geht nicht (shit):
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Das ganze wirkt modern, sicher und recht vertrauenswürdig (Obwohl sich unser Wagen etwa alle 30 Minuten kurz abgeschalten und einen “Reset” durchgeführt hat. Einmal kam ein Techniker hat was an einem Elektronikschrank angeguckt, ist dann aber wieder verschwunden).

Nach wenig mehr als 4 Stunden ist der Zug im brandneuen Nordbahnhof von Xi’an angekommen. Hier ein Bild vom Bahnhof.
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China – Karaoke in Peking

Eigentlich ist allen klar. Die Asiaten lieben Karaoke!!

Ein guter Ort um einen gemütlichen Pekinger Sommerabend zu geniessen und ausklingen zu lassen ist der Qianhai-See, zentral gelegen und von unzähligen leckeren Restaurants und Bars umgeben, ganz in der Nähe der “verbotenen Stadt”. Man muss wissen, dass Peking sozusagen von Touristen überrannt wird. Ãœberhaupt nicht von westlichen, sondern von den einheimischen welche zu abertausenden in die Metropole strömen um das “Tor des himmlischen Frieden” in dessen Mitte ein grosses Bild von Mao hängt zu bestaunen.
Ja und alle diese Leute wollen am Abend auch unterhalten sein. Da bieten sich die guten Restaurants und allerlei anders geradezu an. Doch ebenfalls nicht fehlen darf eine Karaoke Einlage gegen den späteren Abend. Zum Glück haben einige auch Ihre Mobile Karaoke Station dabei. Das erleichtert es natürlich an allen möglichen und unmöglichen Orten ein Ständchen vorzuspielen. So bin ich am See auf diese Lustige Vorstellung gestossen. Man beachte die technisch ausgereifte Station mit state-of-the-art Touchscreen. Leider nicht so state-of-the-art Lautsprechern welche vor allem in aufgedrehtem Zustand mächtig scheppern.
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Einige Meter weiter folgte dann schon die nächste lautstarke Station. Meist werden aktuelle chinesische Popsongs oder traurige Liebeslieder von den unerreichbaren Frauen oder Männern vorgesungen. Die Damen auf dem Bild haben jedoch eher ein Volkslied vorgeführt. Gegen Ende der Vorstellung wurde die Lautstärke dann doch eher unerträglich und auch einigen anderen Zuschauern ist aufgefallen, dass die Töne nicht mehr so exakt getroffen wurden. Das unten abgebildete Mädchen stand etwa 5 Meter neben den Lautsprechern.
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Ich will mich hier gar nicht lustig machen über Karaoke, sondern kündige schon jetzt an, bei Gelegenheit einen eigenen Karaoke-Auftritt zu dokumentieren. Ich hab ja noch viel Zeit.

 

 

 

China – Beijing

Am Mittwochmorgen landete die alte Boeing 767 der LOT in Peking. Der Flieger machte ein wenig den Eindruck als ob er lieber bereits ausgemustert wäre, doch schlussendlich kam er nach einigen Hüpfern sicher zum Stillstand. Ok, der “oneway” Flug hat auch nicht gerade viel gekostet…

In Peking angekommen ist mir recht schnell aufgefallen (es ging so ca. 15 Min.), dass sich die Chinesen den Anblick von Europäern oder generell Bleichgesichtern nicht wirklich gewohnt sind. Erstens fällt man auf da man in der U-Bahn meist einen Kopf grösser als alle anderen ist, anderseits spürt man sofort dass man von den Chinesen unverblümt angestarrt und begutachtet wird. Mit einem Bart versehen, wie ich momentan bin, kann man auch recht schnell zum Klein-Kinderschreck werden da die Chinesen einfach keinen wirklichen Bartwuchs haben. Beruhigt hat mich, dass es nicht nur mir so erging sondern fast alle Bleichgesichter dasselbe erzählen.

Wer jetzt denkt der Stefan hat seinen Job gekündigt und lässt sich von nun an nur noch bewirten und in Sänften herumtragen der hat sich arg getäuscht. Als Beweis kann ich hier einige der ersten Photos von Peking zeigen auf denen zu sehen ist, wie ich hart arbeitend „Dim Sum“ herstelle. In dem überaus freundlichen Hostel „China Box“ konnte jeder seine Erfahrung im Teig rollen, formen und mit einer leckeren vegetarischen Paste füllen machen (Claus würde sagen es ist ein Vorgeschmack auf die ausbleibende AHV und PK in 25 Jahren und eine gute Vorbereitung auf das anschliessende I-Pad zusammenschrauben bis zum 85. Lebensjahr).

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Dim Sum im "Chinese Box" Hostel

Neben Dim Sum-Teig am rollen bin ich fleissig am Sehenswürdigkeiten begutachten. Ein wenig behinderlich sind die seeeeeeehr heissen Temperaturen hier in der Stadt und man wünscht sich doch oft eine Sänfte mit Palmwedler herbei. So um die 35 Grad werden es schon sein. Beim Besuch der „verbotenen Stadt“  wo man vor allem marschiert  und an der Sonne steht ist das nicht nur angenehm. Nicht desdotrotz lohnt sich ein Besuch!

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Auf der Grossen Mauer hat sich die recht hohe Temperatur nach 120 Minuten Marsch in etwa mit gefühlten 10 Liter Flüssigkeitsverlust  geäussert. Ich will mich aber gar nicht beklagen und wünsche mir die 14 Grad von Zürich auch nicht wirklich zurück. Auf der Mauer wird man dann auch nicht zuletzt mit herrlichen Aussichten auf eines der verrücktesten Bauwerke der Menschheit belohnt.

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Soweit die ersten Eindrücke aus dem Land der 1.4 Billionen Chinesen